NRW-Gesundheitsausschuss besucht Wilfried-Rasch-Klinik
Landtagsabgeordnete informieren sich über Belegungssituation und Therapieangebote
23. Sept. 2024 | Über die zunehmende Einweisung von psychosekranken Straffälligen in den Maßregelvollzug und die passenden Therapieangebote hat sich der Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales des NRW-Landtags in der Dortmunder Wilfried-Rasch-Klinik informiert. Begleitet vom Leiter der Abteilung Krankenhausversorgung im NRW-Gesundheitsministerium, Helmut Watzlawik, und dem LWL-Maßregelvollzugsdezernenten Tilmann Hollweg besuchten die Landtagsabgeordneten Behandlungsräume und Stationen und sprachen mit Mitarbeitenden und Patienten der LWL-Klinik für Forensische Psychiatrie.
Vermehrt vorläufig untergebrachte Psychosekranke
Die Wilfried-Rasch-Klinik sei 2006 die erste Neueröffnung im ersten Ausbauprojekt des Landes für den nordrhein-westfälischen Maßregelvollzug gewesen, berichtete Wazlawik. Nun stehe mit der geplanten Klinik in Lünen eine weitere Klinik für die Versorgung der Landgerichtsbezirke Dortmund und Hagen kurz vor dem Baubeginn. Ein guter Zeitpunkt also, um sich vor Ort einen Eindruck von der Arbeit im Maßregelvollzug zu verschaffen, wie auch der Ausschussvorsitzende Josef Neumann bekräftigte. „Aktuell beobachten wir eine Zunahme von vorläufig Untergebrachten, bei denen eine Psychose als Ursache für ihre Straffälligkeit angenommen wird,“ erklärte Hollweg. Die Einweisungszahlen verschöben sich aktuell auch in der Wilfried-Rasch-Klinik in diese Richtung, so dass die Klinik in Bezug auf die Ausgestaltung der Therapieangebote und die Personalqualifizierung darauf reagiert habe.
Die Ausschussmitglieder besuchten neben den unterschiedlichen Therapieangeboten auch die Seelsorge der Klinik und ließen sich von einem Patienten dessen Zimmer zeigen. In Nordrhein-Westfalen ist das NRW-Gesundheitsministerium als oberste Aufsichtsbehörde mit den politisch Verantwortlichen sowohl für die Finanzierung des Maßregelvollzuges als auch für die Bereitstellung und Ausstattung von Behandlungsplätzen sowie für die Durchsetzung von Standards der Therapie und Sicherung zuständig.